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Klanginstallation von Ullrich Eller bis 31. Juli verlängert

Veröffentlicht am | von Redaktion
Wie cool ist das denn? Die Skulptur ist warm, vibriert und ändert ihren Klang je nach Personenzahl. Foto: Rittergut Lucklum

Seit dem 12. Juni ist auf dem Rittergut etwas ganz Außergewöhnliches zu hören: Eine Klanginstallation des renommierten Klangkünstlers Ulrich Eller, die er eigens für die Gutskirche und die Umgebung entwickelt hat. Die Ausstellung wurde bis zum 31. Juli verlängert und ist wochentags von 14 bis 18 Uhr sowie am Wochenende von 11 bis 18 Uhr zu hören (außer 23. Juli).

Wie klingt Architektur? Dieser Frage geht Ulrich Eller mit seinen vier Installationen im historisch aufgeladenen Ensemble des Rittergutes Lucklum nach. Im Mittelpunkt steht dabei die Gutskirche und ihre emblematischen Werke sowie angrenzende Räume, Höfe und Zugänge. Die Klanginstallation beginnt mit dem Zugang zum Gutsinnenhof über den Seiteneingang. Perkussive Klänge sind über Kopf angeordnet. Ganz nah und doch verborgen – eine „Klangdusche“ sozusagen. Die zweite Arbeit Ellers im Innenhof besteht aus
insgesamt 16 alten Lautsprechern, die an zwei Traufen des Gutshauses unregelmäßig verteilt wurden wie Vögel, die sich auf dem Dachfirst niedergelassen haben. Die Klänge schwellen an, werden leiser, schwingen durch den Hof. Je nach Standort ändert sich die Wahrnehmung.

Sichtbarkeit und Leiblichkeit

Einen Kontrapunkt zum Innenhof setzt die unterschiedlich gerichtete, zweiteilige Installation in der Laterne des Kirchturms. Aus luftiger Höhe kommen in unregelmäßigen Abständen kurze Klangsequenzen, entwickelt von mit Steinen und Sand bespielten Gitarrenseiten. Sie schallen in den Innenhof, klingen aber auch in die Umgebung des Dorfs hinein. Das farblich und optisch in die Situation eingepasste Werk operiert materiell mit Grenzen der Sichtbarkeit.
Auf die komplexe Ausstattung der Gutskirche – vor allem die Emblematik mit ihren 156 Sinnbildern und 210 lateinischen Inschriften – reagiert Ulrich Eller mit einer minimalistischen Klangskulptur: Aus einem grauen Korpus dringen tiefe Frequenzen. Die dunkelgraue Filzfläche der Skulptur lädt zum Sitzen ein und spricht alle Sinne an, denn der Sitzplatz vibriert und ist auf Köpertemperatur erwärmt. Positionsveränderungen oder weitere Sitzplatz-NutzerInnen verändern zudem den Klang. Der eigene Körper wird zum Resonanzraum. Leiblichkeit im Sakralraum.

Über den Künstler

Ulrich Eller lehrte unter anderem an der TU Berlin, der FH Hannover und hatte 16 Jahre lang die Professur für Klangskulptur und Klanginstallation an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig inne. Seine Arbeiten waren und sind in zahlreichen Kunsträumen wie im öffentlichen Raum im In- und Ausland zu sehen und zu hören. Für 2024 ist eine Ausstellung im Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig geplant.

 

Stichworte zu diesem Beitrag: Lucklum, Rittergut, Klanginstallation, Eller, Kunst, Architektur

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