Skip to main content

75 Jahre Menschenrechte: Theaterspielklubs und Schulen kooperieren für Kulturprojekt mit Amnesty International

Veröffentlicht am | von Frank Schildener
Ein großes, buntes Tuch steht als Zeichen für Diversität. Die Schüler:innen entwickeln Inhalt und Choreografie ihres Stückes selbst. Fotos: Frank Schildener

Wo fängt das eigentlich an mit den Menschenrechten? Erst im Großen, mit Blick auf die UN-verbrieften Menschenrechte? Oder im Kleinen, bei jedem Einzelnen? Seit September gehen sieben Wolfenbütteler Schulklassen und die vier Theaterspielklubs dieser Frage nach.

Es ist angerichtet. Seit früh am Morgen sind Dienstag die Zuschauerränge der Studiobühne im Lessingtheater besetzt, während sich auf der Bühne die Kurse für darstellendes Spiel im Wechsel tummeln. Schüler:innen vom fünften bis zum 13. Jahrgang machen mit. Es die erste gemeinsame Probe der Akteure. Am Tag der Aufführung im Juni sind bis zu 140 Darstellende gemeinsam auf der Bühne. Ihre Altersspanne reicht, inklusive der Spielklubs, von etwa zehn bis über 70 Jahre.

Erste gemeinsame Probe – Spannende Choreografien und Gespräche

20230307 Freispiel 0001„Schutz und Sicherheit“ ist das Thema, welches sich der Kurs „Darstellendes Spiel“ des Theodor-Heuss-Gymnasiums vorgenommen hat.Zurück zum Dienstag. „Schutz und Sicherheit“ ist das Thema, welches sich der Kurs „Darstellendes Spiel“ des Theodor-Heuss-Gymnasiums unter der Leitung von Katja Rollinger gesetzt hat. Das Intro der Performance ist fertig und wird vorgeführt. Aus einem getriebenen Reigen Menschen wird eine Traube, die sich zu einer schützenden Kugel zusammen kauert. Dazu Musik, die Gefahr ausdrückt. Beifall. Diskussion. Theaterpädagogin Katharina Lienau und Lena Simon (Kulturprojekte) sprechen mit den Darstellenden und dem Publikum. Aus dem kommen Hinweise, Anregungen, wohlwollende Kritik. Es entwickelt sich ein reger Austausch: Was geht besser, wo muss man vielleicht etwas nachlassen, auch gibt es Vorschläge für das Weiterentwickeln der Story und der Choreografie. Das gleiche Bild zeigt sich bei den übrigen Gruppen. Die Choreo einer der nächsten Gruppen befasst sich mit dem Thema Geburt. Ein großes, buntes Tuch steht für Diversität. Zwei Schüler bewegen sich darunter, tauchen auf, werden geboren. „Wir wollten mit alten Gewohnheiten brechen. Hätten wir ein Mädchen darunter für die Geburt stehen lassen, hätte das nur Klischees bedient“, heißt es aus der Runde. Auch hier Beifall und eine anregende Diskussion im Nachgang.

Professionelle Unterstützung für das Ensemble

20230307 Freispiel 0004Theaterpädagogin Katharina Lienau (links) diskutiert mit Darstellenden und Publikum.Wie fügen sich all diese unterschiedlichen Bilder zu einem großen Ganzen zusammen? Da ist zum einen die Musik. Der Komponist Helge Burggrabe und der Verein musica innova haben das internationale HUMAN Project ins Leben gerufen. HUMAN möchte mit Impulsen durch Musik und Bewegung weltweit dazu anregen, sich mit dem Thema Menschenrechte zu beschäftigen. Burggrabe hat 13 universale Aspekte herausgearbeitet, jedem einzelnen Thema widmet er eine vier- bis siebenminütige musikalische Bearbeitung. Zusammengefasst ergeben sie die HUMAN Suite. Die Musik steht also fest, die einzelnen Choreos werden von den Schauspielenden entwickelt. Dabei haben sie Unterstützung von Tanzpädagogin Gerda Brodmann-Raudonikis. Sie schafft die Klammer um die Suite und die Überleitungen zwischen den einzelnen Stücken. Am Ende gibt es auch ein Bühnenbild, für das Andrea Jensen verantwortlich zeichnet.

Vorbereitung ist alles: Begleitung in Spielklubs und Schulklassen

In der Vorbereitung habe es im September einen Auftaktworkshop mit Lehrkräften und Spielklubleitenden gegeben, berichtet Simon im Pausengespräch. Im Unterricht sei das Thema Menschenrechte von der örtlichen Amnesty International Gruppe begleitet worden. „Wo fangen Menschenrechte an? Schon im Kleinen, im Umgang mit dem eigenen Umfeld?“, fragt Simon. Schließlich, und diese Meinungsäußerung des Schreibers sei an der Stelle gestattet, ist es der nicht-diskriminierende, Menschenrechte achtende Umgang im persönlichen Umkreis, der die Welt am Ende ein wenig besser macht. 

HUMAN – INTERNATIONAL CULTURE PROJECT | Eine Kooperation mit Wolfenbütteler Schulen und Amnesty International

Wann? 25. Juni 2023, 15 und 18 Uhr

Wo: Lessingtheater

Wer: Sieben Wolfenbütteler Schulklassen, vier Theater-Spielklubs und das Choreografische Labor.

Das Projekt im Internet: HUMAN International Culture Project

Ihnen hat unser Artikel gefallen und Sie möchten uns unterstützen? Prima! Hier entlang bitte!

Reden Sie mit!

Sie haben einen Vorschlag für eine schöne Kultur- oder Nachhaltigkeitsgeschichte? Dann nutzen Sie bitte unser Kontaktformular oder unseren sicheren Threema-Kanal. Herzlichen Dank!


Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.