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Wohnzimmerkonzert in der Villa mit Stiel

Veröffentlicht am | von Frank Schildener
Die zweite Ausgabe der Villa mit Stiel war eine der leisen Töne. Die meisten Beuscher sitzen auf dem alten Parkettboden, lauschen hier dem Braunschweiger Songwriter Timo Scharf. Foto. Frank Schildener

Die zweite Auflage der Konzertreihe „Villa mit Stiel“ in der ehemaligen Seeliger-Villa war ausverkauft. Der Samstagabend stand ganz im Zeichen dreier Solokünstler und geriet zu einem wunderbaren Wohnzimmerkonzert.

Viele Besucher ziehen erst einmal staunend durch die beiden Veranstaltungsräume der Villa, bestaunen die reich verzierten Stuckdecken und die Wände mit ihren alten Dekors. Nicht anfassen oder anlehnen ist die Devise. Das klappt tatsächlich. Nachdem bei der Erstauflage der Konzertreihe „Villa mit Stil“ beide Salons im Erdgeschoss für Poetry Slam und Live-Musik genutzt wurden, ist es nun ausschließlich ein Salon, in dem Musik stattfindet.

Vor dem Kamin im größeren der beiden Salons ist die flache Bühne aufgebaut. Das Publikum ist nah dran am Künstler. Schon beim ersten Mal geriet der Abend zu einem Wohnzimmerkonzert. Schnell entsteht auch Samstagabend eine heimelige Atmosphäre. Die meisten Gäste setzen sich kurzerhand auf den Boden, um der Musik zu lauschen, die diesmal von drei Solo-Künstlern kommt.

Knarzige Stimme zu rauhen Texten

Die leisen Töne herrschen vor. Lediglich eine Gitarre begleitet mal ernsten, mal leichten Gesang zu mitunter frech-flippigen, leichtfüßigen, dann wieder ernsten, tiefsinnigen Texten. Zu hören und zu sehen sind an diesem Samstagabend die Solisten Polaroit aus Hildesheim, der Braunschweiger Songwriter Timo Scharf und der Liedfett-Gitarrist Lucas Uecker. Das Programm bietet Kontraste. Polaroit, Solokünstler aus Hildesheim, präsentiert seine neue EP „1731“, Timo Scharf hat sein Debutalbum „An Absence of Colour“ im Gepäck. Elegischer Neofolk, dazu ein wenig Americana und teils biografische Texte kennzeichnen seine Musik. Balladesk, melancholisch, folkig, das spricht an, macht Spaß zuzuhören. Das Publikum genießt die großartige Stimme, die leichten Melodien vor der Bühne im Sitzen. Dann wird es rotzig. Lucas Uecker, Gitarrist von Liedfett, zeigt in seinem Soloprogramm, dass er ebenso tiefgründige wie witzige und freche Texte schreiben kann. Die Stimme ist rauher, als auf seinem Album „Unterm Teppich“. Im Salon klingt sie knarziger, passt wunderbar zu Songs wie „Am Arsch“ oder zum Titelsong des Albums. Sie sind sprachlich direkt und kommen beim Publikum an. Es wird gelacht, zugehört, mitgeklatscht und wie bei den beiden anderen Solisten ebenfalls mit großem Beifall bedacht.

Organisiert wird die Reihe von jenen Teams, die auch das Summertime-Festival im Seeliger Park organisieren und die Veränderbar betreiben. Das lockt jung und alt gleichermaßen zum Konzertabend. Es ist ausverkauft, ohne dass die Räume überfüllt sind. Schön, dass das in den alt ehrwürdigen Räumen möglich ist und so gut angenommen wird. Und Hut ab vor den Organisatoren und Künstlern.

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