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Convention zeigt bunte Tattoo-Vielfalt

Veröffentlicht am | von Frank Schildener
Sergiy Najs (rechts) zeichnet auf Yevheniias Unterarm Krakenarme vor. Sie werden später in einer langwierigen Sitzung gestochen: Foto: Frank Schildener

Reges Treiben herrscht am Wochenende auf der Tattoo-Convention in der Lindenhalle. Viele Besucher nutzen die Gelegenheit, sich während der Messe Ihr Wunschmotiv stechen zu lassen.

Wer erinnert sich noch daran, sich als Kind mit Filzstift bunte Bilder auf die Haut gemalt zu haben? Ich zum Beispiel. Bei den eigenen künstlerischen Qualitäten war es ein Segen, diese Bildchen später mit einem Lappen und Seife herunter schrubben zu können. Das ist bei Tattoos natürlich nicht möglich. Bei verunglückten Motiven hilft kein Waschlappen, es muss weggelasert werden oder ein Cover Up muss her. Das sind Tätowierungen, die über vorhandene Arbeiten gelegt werden. Auf der Convention gibt es Gelegenheit dazu, einige besonders misslungene Motive werden auf der Bühne gezeigt und dürfen später in der Halle einem solchen Cover Up weichen.

Freihandarbeiten sind besonders kunstvoll

Viel schöner anzusehen sind dagegen die zahlreichen mehr- und einfarbigen Motive, die an den Ständen der Aussteller gestochen werden. Die haben an beiden Tagen gut zu tun, zahlreiche Termine wurden bereits im Vorfeld vereinbart. Auch hier: Die schönsten Motive werden in verschiedenen Kategorien prämiert. Am Stand des Konstanzer Sergiy Najs lässt sich die Ukrainerin Yevheniia den Arm verzieren. Geduldig malt Najs das armfüllende Motiv mit einem Stift vor. „Ich ergänze ein Hexenmotiv“, erklärt er bereitwillig. Statt Haaren sollten verschlungene Krakenarme folgen. „Das ist eine Freihandarbeit“, erzählt er. Das Gesamtmotiv füllt den kompletten Arm, die Ergänzungen schließen sich, das ist schon auf der „Skizze“ zu sehen, wunderbar an das Vorhandene an. Ein richtiges Kunstwerk. Das Motiv zu stechen werde zwei Sitzungen brauchen und ganz sicher weit mehr als fünf Stunden brauchen, berichtet er schließlich.

Handpoking ist eine sanfte Art, Farbe unter die Haut bringen

Die allermeisten Motive werden mit einer elektrisch angetriebenen Maschine gestochen, in deren Kopf zahlreiche Nadeln sitzen und so die Farbe unter die Haut bringen. Die Kundinnen und Kunden sitzen oder liegen, je nach Lage und Größe ihres Motives, auf speziellen Stühlen oder Liegen. An einem Stand jedoch ist eine junge Frau mit einer Nadel statt einer Maschine unterwegs. Handpoking oder Dotwork nennt sich diese Technik. Mit einer einzelnen Nadel wird dabei punktweise in einzelnen Stichen Farbe unter die Haut appliziert. Vor vielen Jahren musste man mit derlei Wünschen noch unter anderem nach Dänemark fahren. Für mein eigenes Motiv musste ich noch nach Schleswig-Holstein gefahren. Inzwischen ist diese Art des Tätowierens auch in unserer Region angekommen, bei Backstage Tattoo in Königslutter. „Das Handpoking ist eine sehr sanfte Art, Farbe unter die Haut zu bringen“, erklärt Tätowiererin Nina Holly. „Man kann sehr genau stechen. Es gibt Nadeln unterschiedlicher Stärke. Je feiner die Nadel, um so genauer und feiner kann ich die Punkte setzen“, sagt sie. Na dann, bis zum nächsten Termin.

Stichworte zu diesem Beitrag: Wolfenbüttel, Lindenhalle, Tattoo, Convention, Handpoking

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